Die räumlichen Bedürfnisse einer Schule befinden sich im Wandel. So erging es auch der Gemeinde Obergerlafingen 2016 im solothurnischen Wasseramt. Der alte Teil der Anlage stammt aus den zwanziger Jahren. In den sechziger Jahren erfolgte die erste Erweiterung. Die konstant hohe Anzahl Kinder drängte die Gemeinden Obergerlafingen und Recherswil mit deren Kreisschule Recherswil-Obergerlafingen schlussendlich dazu, anhand einer übergeordneten Gesamtbetrachtung mit nachhaltiger Bedürfnisermittlung, den Standort Obergerlafingen erneut zu erweitern. 

Das Projekt ergänzt mit einem klaren, in der Länge repetitiv erweiterbaren Volumen den alten Teil der Anlage aus den zwanziger Jahren zu einem neuen Komplex, definiert eine zentrale Hauptsachse, an welcher Sport-, Spiel-, und Aufenthaltsflächen aufgespannt werden. Mittels der dritten Erweiterung entstehen zwei Gebäude an einer identitätsstiftenden Achse, die zugleich als Pausenplatz dient. 

Der Zugang erfolgt von Süden entlang dieser Achse in das grosszügig zum Pausenplatz hin angeordnete Foyer, von wo aus der Kindergarten im Norden, die Schulräume mit Aussenbereichen im Westen und die Werkräume im Süden erschlossen werden. Mit dieser Anbindung im Süden wird das alte Schulgebäude ergänzt und gleichzeitig entlastet. 

Fällt der Begriff «repetitives Volumen», drängt sich eine vorfabrizierte Holzelementbauweise förmlich auf. Jede Einheit besteht aus hochgedämmten Wandelementen und einem nach Norden hin ausgerichteten Sheddachelement, welches hochgeschätztes Nordlicht in die Schul- und Gemeinschaftsräume lässt und, durch die Neigung gegen Süden, eine ideale Fläche für Photovoltaikplatten anbietet. Eine lichtdurchflutete Atelierstimmung, welche durch zusätzlich verglaste Trennwände gewünschte Durch- und Quersichten zulässt, und innenliegende Korridorflächen in Begegnungsorte hoher Qualität transformiert. 

Im Innenraum prägen dezente, klare und nachhaltige Materialien das Bild. Hartbetonböden, verglaste Holztrennwände und hell lasierte Holzelemente aus Schweizer Anbau. Wichtige und führende Elemente im Innenraum sind fein nuanciert und verdeutlichen Ihre Funktion. 

Eine Schulerweiterung als Atelierbetrieb gedacht, bei welcher das bestehende alte Gebäude als volumetrische Ausgangslage eine wichtige Ergänzung darstellt, und nachhaltig an der Zukunft der Schule beiträgt. Eine inspirierende, aus vorfabrizierten Einheiten gefertigte Lernlandschaft, welche – ganz nach dem Erlebnis mit der Toblerone – mit jedem «Zacken» besser wird.