Das Projekt befindet sich inmitten des UNESCO-Weltkulturerbes Berner Altstadt. Es ist zusammengesetzt aus ursprünglich insgesamt neun Altstadthäusern (fünf davon mit Ausrichtung auf den Kornhausplatz), welche in den Siebzigerjahren zusammengelegt, danach komplett ausgehöhlt und unter Zerstörung eines Grossteils der historischen Substanz mit Betonstrukturen ausgebaut worden waren.

Das Projekt für die Sanierung wurde ab den frühen Projektphasen in Zusammenarbeit mit der städtischen Denkmalpflege entwickelt. Das Kernstück des Entwurfs besteht darin, die mittelalterliche Grundstruktur mit Vorderhaus, Hof und Hinterhaus wieder herzustellen und bis ins Erdgeschoss spürbar zu machen. Dafür wurden Betondecken ausgeschnitten und neue Innenhoffassaden gebaut; da hierfür keine historischen Pläne mehr vorhanden sind, wurde in Abstimmung mit der Denkmalpflege eine kontemporäre Fassade aus dem traditionellen Berner Sandstein gebaut, analog der alten Tradition durch einen Steinhauer bearbeitet.

Ferner wurden die Aussenfassaden denkmalpflegerisch wieder ergänzt / rückgebaut und aufwändige Erdbeben-Ertüchtigungen der Tragstruktur vorgenommen.

Die 6 Obergeschosse des Wohn- und Geschäftshauses enthalten Wohnungen, Mietflächen für Büros, Studios oder Praxen, im Erdgeschoss sind zwei bestehende Restaurants, sowie Verkaufsflächen, welche sich bis ins 1. Untergeschoss entwickeln.


Sandsteinfassade «Im Fluss» mit dem Bildhauer Amadeus Furrer

Im Zuge der Sanierung am Kornhausplatz 7 wurde der Innenhof wieder bis ins Erdgeschoss zum Vorschein gebracht, welcher in den 80er Jahren zubetoniert worden war. Da von den zerstörten historischen Hoffassaden keine Dokumente mehr existieren, wurde in Abstimmung mit der Städtischen Denkmalpflege beschlossen, eine heute zeitgemässe Sandsteinfassade zu realisieren. Wie damals stets bei der Erbauung Berns historischen Altstadthäuser, waren nebst Architekten auch Bildhauer am Werk. Diese Tradition ist hier neu ins Heute gebracht worden.


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