Tonda ist ein seit den 70er Jahren zum Ferienressort umgebauter, tausendjähriger Weiler. Zu den 45 bestehenden Wohnungen konnte 2006 die Baubewilligung für zusätzliche 32 Wohnungen, sowie ein Restaurant erwirkt werden. Die Architektur ist den hohen Anforderungen des Landschafts- und Ortsbildschutzes entsprechend, sorgfältig in die Topographie eingebettet. Die Baubewilligung konnte in diesem historischen und landschaftlichen Umfeld nur unter Voraussetzung strenger denkmalpflegerischer Auflagen erzielt werden.

Die grösste Herausforderung dieses Projekts bestand darin, in diesem sehr geschützten Kontext ein relativ grosses Programm so zu realisieren, dass die typische Prägung des Landschafts- und Ortbildes nicht gestört wird, und trotz der Verwendung von traditionellen Bauelementen kein falsches „Altstädtchen“ entsteht. Ein kontrastierendes Absetzen in moderner Formensprache wurde seitens Behörden ausgeschlossen, aber man wollte auch keine Kulissenarchitektur, welche das historische vom Neuen nicht mehr unterscheidbar gemacht hätte. Harmonisches Einfügen von Neubauten mit heutigen Ansprüchen – in diesem Fall zum Beispiel grössere Fenster, rationelle Wohnungsmodule, Terrassen usw. – bedeutet deshalb eine schwierige Synthese.

Das Thema von Integration und Charakterwahrung in einzigartig geprägten Regionen wird immer wichtiger in der Tourismusarchitektur, und trägt bekanntlich als entscheidender Faktor zum Beliebtheitsgrad einer Destination bei.

In Tonda wurden folgende Gestaltungsprinzipien vereinbart:

- Es kommen ortstypische Materialien zum Einsatz, wie Naturstein, Putz, Olivenholz, Cotto (Tonplatten).

- Die gewählten Konstruktionen, können mit lokaler Handwerkstechnik ausgeführt werden.

- Farblich werden die Fassaden an die alte Gebäude angepasst, und dadurch integrieren sie sich in der Ansicht aus Distanz.

- Der zeitgemässe, fortschrittliche Standard der Bauweise wird aus der Nähe sichtbar (Details, Fenster usw.)

- Die Bauvolumen sind aufgegliedert und mit der Topographie verschränkt, und bilden keine Konkurrenz zum ehemals befestigten „Borgo“. Die zweigeschossigen Gebäude von modularer Grundtypologie werden entsprechend der jeweiligen Situation unterschiedlich zusammengefügt.

- Mit der Orthogonalen Anordnung im Grundriss entlang der Ankunftsachse wird eine pseudo-organischen Kopie des Bestandes vermieden. Durch die Gliederung und Integration ins Gelände tritt das Volumen kleiner in Erscheinung.

- Im Gegensatz zum Borgo haben die neuen Wohnungen einen starken Bezug Innenraum – Aussenraum, der Garten gehört untrennbar zu den Baukörpern und zu den Wohnräumen.

 Die Wohneinheiten sind Suiten für 2 Personen, mit Küchenelement und Badezimmer. Jede Einheit verfügt zudem über einen privaten Aussensitzplatz oder Terasse. Keine internen Treppenhäuser, jede im Obergeschoss liegende Einheit ist über eine Aussentreppe und Zugangsterrasse erschlossen. Obwohl alle Wohnungen gleiche Flächen und Ausstattungen aufweisen, ist jede Einheit durch ihre spezifische Positionierung und Orientierung anders. Präzise platzierte Fenster verleihen jeder Suite einen einzigartigen Aussenraumbezug. Jeder Gast befindet sich in einer einmaligen Situation.

Das Gesamtprojekt für die Erweiterung des bestehenden Weilers situiert sich an drei verschiedenen Standorten.

Gebaut wurde bis heute nur einer, nämlich der grösste mit 20 Einheiten und der „Casaccia“ (Restaurant, Reception, Bar).